Landwirtschaftskurs (mit sensorischer Ernährungsbildung)

Tamara ist eine Landwirtin, die Kindern gerne etwas über ihre Arbeit beibringt. In ihrem Bildungsangebot ermittelt sie Grund- und Sekundarschülern Wissen und Liebe für die Landwirtschaft - und zwar mit allen Sinnen. Die Kinder und Jugendlichen werden dabei unterstützt, sich um ihren eigenen ökologischen Garten zu kümmern, Kräuter in der Umgebung zu pflücken und ihr eigenes Essen zuzubereiten. Die Kinder lernen mit allen Sinnen und spielerisch etwas über Lebensmittel und lokale Gerichte nach den Pronzipien, die im Projekt PESCA erarbeitet wurden. Die Schüler*innen arbeiten auch mit Wolle und mähen das Gras. Aber das Beste ist, dass sie ihre eigenen Tiere auf dem Schulhof halten, u.a. Hühner und Kaninchen. Wenn das Halten auf dem Schulhof nicht möglich ist, bringt Tamara die Tiere mit in die Schule. Durch diesen Kurs lernen die Kinder auch etwas über ihr eigenes lokales Natur- und Kulturerbe. Durch das Projekt hat sich das Bewusstsein der Eltern und der Schüler*innen verändert. Jetzt schätzen sie die Landwirtschaft mehr, und einige haben sogar einen Gemüsegarten zu Hause, weil ihre Kinder einen anlegen wollten. Auch wertschätzen sie lokale Lebensmittel nun mehr.

Website

Tamara Urbancic´s website

Nützliche Links

PESCA food education project

Seminarbäurinnen (besuchen in Österreich Schulen)

Land

Slowenien

Medien

* TOP TIPP *

"Könnt ihr euren eigenen Bauernhof auf dem Schulgelände haben? Fangt klein an, indem ihr eine Anbaufläche anlegt, und arbeitet euch bis zur Hühnerhaltung vor."

Was hat das Projekt mit Klimawandel und Nachhaltigkeit zu tun?

Nachhaltige Entwicklung ist ein sehr wichtiger Teil des Kurses. Die Schüler*innen haben einen ökologischen Garten und werden ermutigt, frische, lokale Lebensmittel zu essen. Die Bäuerin Tamara ermutigt die Schulküchen, so viele lokale Lebensmittel wie möglich zu kaufen und traditionelle Gerichte zuzubereiten. Die Kinder und Jugendlichen lernen, dass dies das Beste für ihre Gesundheit ist, und sie essen ihre Ernte mit großer Freude. Sie wissen auch, dass glückliche Tiere die besten Produkte erzeugen. Ihr Handeln wirkt der Klimakrise entgegen, und sie werden zu besseren Verbrauchern, die der Natur um sie herum nicht schaden wollen. Schulen, die an dem Projekt PESCA teilgenommen haben, sind sich der Bedeutung der Aufklärung der Schüler, der Lehrkräfte, des Küchenpersonals und der Eltern bewusster geworden.

Wer ist beteiligt?

Schüler*innen, Eltern, Lehrkräfte, die Schulküchen, Ministerium und lokale Erzeug*innen.

Wie sind die Teilnehmer*innen involviert?

An dem Landwirtschaftskurs nehmen Schüler*innen von vier Grundschulen und einer Sekundarschule teil. Zu ihren Aktivitäten gehören die Pflege ihrer ökologischen Gärten sowie die Zubereitung und der Verzehr der Erzeugnisse. Die beliebteste Aktivität ist die Pflege der Hühner und Kaninchen auf dem Schulhof. Wenn das nicht möglich ist, bringt die Bäurin Tiere von ihrem Hof mit in die Schule. Die Kinder sammeln Kräuter für die Zubereitung verschiedener Tees, Seifen, Salben, Speiseöle und Essige - sie kochen und essen ihre eigenen Produkte gerne und sind nicht mehr so wählerisch. Seit sie Hühner haben, sind Gerichte mit Eiern sehr beliebt.

Die Hühnerställe werden von den Schülern in der Waldschule hergestellt. Die Kinder lernen auch etwas über das kulturelle Erbe und sie scheren Schafe und stellen Gegenstände aus Wolle her, sie mähen Gras und nutzen Techniken, um die Hülsenfrüchte von der Pflanze zu trennen. Vor diesem Kurs haben die Kinder nur ungern gesagt, dass sie aus dem Dorf oder gar von einem Bauernhof kommen; jetzt sind sie stolz auf ihr Wissen, das ihnen so viel Freude bereitet. Die Schulen besuchen das Landwirtschaftsinstitut, Universitäts-Fakultäten, Schulen und Messen, auf denen sie gemeinsam mit Tamara die Arbeit der Schüler*innen präsentieren. Und sie verkaufen ihre Produkte auf Veranstaltungen, um damit etwas Geld für Ausflüge der Kinder zu verdienen. 

Gemeinsam mit einheimischen Köchen lernten die Schüler*innen, wie man schmackhafte Mahlzeiten aus lokalen Produkten zubereitet. Tamara, die mit dem Projekt PESCA zusammenarbeitete, unterrichtete die Kinder durch Einbezug aller Sinne und die Schulen bieten nun einige lokale und traditionelle slowenische und italienische Gerichte in den Schulkantinen an. Neben den Kindern wurden auch Lehrkräfte, Eltern und das Küchenpersonal einbezogen. Da die Landwirtschaftskurse auf nationaler Ebene nicht unterstützt werden, ist es wichtig, Mittel von verschiedenen Ministerien zu erhalten.

Die wichtigsten Schritte

Hier sind einige Fragen, die ihr euch stellen solltet, wenn ihr ein solches Projekt plant:

- Habt ihr einen Platz in der Schule oder im Kindergarten, wo ihr den Garten anlegen könnt? Kennt ihr Menschen, die sich um den Garten kümmern würden?

- Schaut in die nationalen Schulvorschriften zum Umgang mit Tieren in Schulen und Kindergärten.

- Habt ihr auch einen Platz für Kleintiere (Hühner, Kaninchen)? Gibt es Menschen, die sich um sie kümmern würden?

- Habt ihr auf dem Schulhof genug Platz für den Besuch eines Bauern, der die Tiere mitbringen und mehr über sie erklären kann?

- Wisst ihr genug darüber, wie man einen Öko-Garten betreibt, wie man erntet und ein Essen zubereitet?

- Kennt ihr euch mit Kräutern aus der Umgebung eurer Schule aus und wisst ihr, wie ihr sie verwenden könnt - nicht nur als Tee (sondern auch als Seifen, Salben, Speiseöle, Essig usw.)?

- Seid ihr mit der Pflege von kleinen Nutztieren vertraut?

- Interessiert ihr euch für traditionelle Bräuche und möchtet ihr diese bewahren? Würdet ihr diese gerne der Öffentlichkeit vorstellen? Wisst ihr, wie man das macht?

Wenn nicht, findet heraus, ob es in eurer Gegend einen Bauern oder eine Bäurin gibt, die über diese Kenntnisse verfügen und bereit sind, mit Kindern zu arbeiten.

Präsentiert eure Arbeit zumindest am Ende eines Jahres der Öffentlichkeit und den Eltern - vielleicht gewinnt ihr dadurch neue Kinder und Mentor*innen und hoffentlich auch Geld für das nächste Jahr. Vergesst nicht, auch Journalisten einzuladen. 

Tamara Urbančič: “Es ist offensichtlich, dass die Kinder sehr gerne in den Landwirtschaftskursen arbeiten, denn sie kümmern sich auch in den Schulferien um ihren ökologischen Garten.”